Zero-Party-Daten im digitalen Marketing: Wie Unternehmen nach dem Ende der Third-Party-Cookies personalisieren können

Zero-Party-Daten im digitalen Marketing: Wie Unternehmen nach dem Ende der Third-Party-Cookies personalisieren können

Zero-Party-Daten im digitalen Marketing: Wie Unternehmen nach dem Ende der Third-Party-Cookies personalisieren können

Was sind Zero-Party-Daten und warum werden sie jetzt so wichtig?

Mit dem schrittweisen Ende der Third-Party-Cookies und immer strengeren Datenschutzgesetzen wie der DSGVO und dem TTDSG stehen Unternehmen vor einem Paradigmenwechsel im digitalen Marketing. Die zentrale Frage lautet: Wie lässt sich Personalisierung im Online Marketing aufrechterhalten, wenn klassische Tracking-Methoden wegfallen? Eine der meistdiskutierten Antworten lautet: Zero-Party-Daten.

Zero-Party-Daten sind Informationen, die Kundinnen und Kunden freiwillig, bewusst und aktiv mit einem Unternehmen teilen. Im Gegensatz zu First-Party-Daten, die durch das Verhalten auf einer Website oder in einer App erhoben werden, entstehen Zero-Party-Daten durch explizite Angaben – etwa in Formularen, Preference Centern, Umfragen oder interaktiven Tools wie Produktberatern und Quizzen.

Typische Beispiele für Zero-Party-Daten im digitalen Marketing sind:

Dadurch, dass Nutzerinnen und Nutzer diese Informationen bewusst bereitstellen, sind Zero-Party-Daten besonders aussagekräftig und gelten als datenschutzfreundliche Grundlage für personalisiertes Marketing.

Der Abschied von Third-Party-Cookies: Status quo im digitalen Marketing

Third-Party-Cookies bildeten über Jahre das Fundament personalisierter Online-Werbung. Sie ermöglichten Retargeting, Lookalike Audiences und detailliertes Cross-Site-Tracking. Browserhersteller wie Apple (Safari) und Mozilla (Firefox) haben diese Praxis bereits stark eingeschränkt, Google Chrome zieht schrittweise nach. Parallel dazu steigt die Sensibilität von Konsumentinnen und Konsumenten für Datenschutz und Transparenz.

Für viele Unternehmen bedeutet dies:

Zero-Party-Daten werden in diesem Kontext als strategische Antwort gesehen, um Personalisierung, Marketing-Automatisierung und datengetriebene Customer Experience auch ohne Third-Party-Cookies zu ermöglichen.

Zero-Party-Daten versus First-Party-Daten: Wo liegt der Unterschied?

Im digitalen Marketing werden die Begriffe First-Party-Daten und Zero-Party-Daten häufig synonym verwendet, obwohl sie sich deutlich unterscheiden.

First-Party-Daten sind Nutzerdaten, die ein Unternehmen direkt über seine eigenen Kanäle erhebt. Dazu gehören:

Zero-Party-Daten hingegen werden nicht „beobachtet“, sondern „abgefragt“. Sie basieren auf direkter Deklaration der Nutzerin bzw. des Nutzers:

Im Marketingkontext ergänzen sich beide Datentypen: Während First-Party-Daten das tatsächliche Verhalten abbilden, liefern Zero-Party-Daten Kontext, Motivation und Erwartungen. In Kombination ermöglichen sie eine besonders präzise Personalisierung entlang der gesamten Customer Journey.

Vorteile von Zero-Party-Daten für Unternehmen

Für Marken, die auf personalisierte Marketingstrategien setzen, bietet die gezielte Nutzung von Zero-Party-Daten eine Reihe von Vorteilen.

Wie Unternehmen Zero-Party-Daten effektiv erfassen können

Um Zero-Party-Daten im digitalen Marketing zu nutzen, braucht es eine Strategie, die sowohl nutzerfreundlich als auch datenschutzkonform ist. Im Zentrum steht dabei die Frage: Warum sollte ein Kunde freiwillig persönliche Präferenzen preisgeben?

Praxisnahe Ansätze zur Erhebung von Zero-Party-Daten sind:

Wesentlich ist, dass der sogenannte „Value Exchange“ deutlich wird: Wer Daten teilt, sollte im Gegenzug einen erkennbaren Mehrwert erhalten – etwa relevantere Angebote, bessere Produktempfehlungen oder exklusive Inhalte.

Personalisierung ohne Third-Party-Cookies: Praktische Einsatzszenarien

Mit einer durchdachten Zero-Party-Datenstrategie können Unternehmen auch in einer Cookie-losen Zukunft individuelle Kundenerlebnisse schaffen. Konkrete Anwendungsbeispiele sind:

Technologische Voraussetzungen für den Einsatz von Zero-Party-Daten

Damit Zero-Party-Daten im digitalen Marketing wirksam genutzt werden können, braucht es eine passende technologische Infrastruktur. Zentral sind dabei:

Wichtig ist zudem eine saubere Datenmodellierung: Zero-Party-Daten sollten klar strukturiert, mit passenden Attributen versehen und leicht in Segmente übersetzbar sein. Nur so können Marketing-Teams die gewonnenen Erkenntnisse zielgerichtet in Kampagnen nutzen.

Datenschutz, Transparenz und Vertrauen als Erfolgsfaktoren

Zero-Party-Daten werden im digitalen Marketing häufig als „Privacy-first“-Lösung bezeichnet. Das entbindet Unternehmen jedoch nicht von der Pflicht, transparent und verantwortungsvoll mit Daten umzugehen. Entscheidend sind:

Wer es schafft, Zero-Party-Daten als Teil einer transparenten, vertrauensbasierten Kundenbeziehung zu positionieren, stärkt nicht nur die Effektivität seines digitalen Marketings, sondern auch die eigene Markenreputation.

Strategische Empfehlungen für den Aufbau einer Zero-Party-Datenstrategie

Unternehmen, die ihre Abhängigkeit von Third-Party-Cookies reduzieren wollen, sollten Zero-Party-Daten nicht als kurzfristige Taktik, sondern als strategisches Element ihrer Marketing- und CRM-Architektur verstehen. Sinnvolle Schritte sind:

So entsteht Schritt für Schritt ein robustes Fundament an Zero-Party-Daten, das Unternehmen befähigt, auch ohne Third-Party-Cookies relevante, nutzerzentrierte Marketingmaßnahmen umzusetzen.

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